Neue Gewohnheiten zu etablieren, kann anstrengend sein. Und alles was neue ist erfordert Veränderung. Doch für die meisten Veränderungen gibt es viel Wissen und How-Tos, die hilfreich sind. So ist es auch bei neuen Gewohnheiten.
In diesem Artikel zeige ich dir, was es erfordert, um neue Gewohnheiten erfolgreich im Leben zu etablieren. Es behandelt 7 Punkte für das Mindset und 3 praktische Tipps. Wenn du erfolgreich neue Gewohnheiten aufbauen willst, kann dieser Artikel sehr hilfreich sein.
Im ersten Teil zum Thema Gewohnheiten wurden 6 Gründe für das Scheitern von Gewohnheiten behandelt. Wenn du sie noch nicht kennst, dann lese den Artikel gerne nach. Das hilft, um unseren Mechanismus zu verstehen und zeigt dir, auf was zu achten ist, wenn du an neuen Gewohnheiten nicht scheitern willst.
Gewohnheiten sind der härteste Klebstoff. Das ist sowohl positiv als auch negativ der Fall.
So ist negatives Denken schwer abzulegen, Hilfsbereitschaft, was als positiv eingestuft wird, aber genauso.
Doch es gibt trotzdem Wege dafür.
Wenn wir die folgenden Mintdset-Punkte verinnerlichen, wird es uns leicht fallen, neue Gewohnheiten nachhaltig und langfristig aufzubauen.
7 Mindset-Tipps für neue Gewohnheiten:
1) Mache eine Inventur
Gewohnheiten werden oft durch das Umfeld gefördert.
- Handy am Arbeitstisch ist eine Vorlage, um danach zu greifen.
- Pizza im Tiefkühlfach macht es uns leicht ungesund zu essen.
- Ein Mealprep hilft die Diät einzuhalten
Gewohnheiten sind Automatismen und oft mit einem Trigger verbunden. Das kann eine Person, Umgebung, Situation oder Ähnliches sein.
Gewohnheiten sind Automatismen und oft mit einem Trigger verbunden. Dies kann eine Person, eine Umgebung, eine Situation oder Ähnliches sein.
Deshalb ist der erste Schritt, bevor du neue Gewohnheiten entwickelst, eine Bestandsaufnahme deiner aktuellen Gewohnheiten.
Hier sind einige Fragen, die dir dabei helfen können:
- Wann stehst du auf?
- Was machst du als erstes?
- Was denkst du als erstes?
- Was machst du, bevor du ins Bett gehst?
- Was sind deine Ablenkungen, in der Pause oder in der Freizeit?
Im ersten Teil der Gewohnheiten schreibe ich ausführlich über das Motiv hinter einer neuen Gewohnheit - das Warum.
Das ist ein Teil der Klarheit - warum willst du eine neue Gewohnheit?
Der zweite Teil der Klarheit ist, wie sieht dieser “Prozess” aus? Was meine ich damit?
Nehmen wir an, du möchtest nicht direkt nach dem Aufstehen nach deinem Handy greifen, um dich über Social Media auf den neuesten Stand zu bringen.
Was möchtest du stattdessen tun?
Ich würde sagen: ein Glas Wasser trinken und 10 Minuten meditieren.
Dann könnte dein klarer Plan so aussehen
- Vor dem Schlafengehen wird das Handy in den Flugmodus versetzt (Trigger entfernen).
- Wenn morgens der Wecker klingelt, kann ich ohne Pop-up-Benachrichtigungen (Trigger) den Wecker ausschalten, aufstehen und ein Glas Wasser trinken.
- Dann setze ich mich auf den Boden, ein Meditationskissen oder einen Stuhl und meditiere.
- Ich stelle einen Timer auf 10 Minuten und meditiere.
- Nach 10 Min. kann ich in Ruhe den Flugmodus ausschalten.
So sieht mein Morgenritual aus.
Je klarer der Plan, desto einfacher die Umsetzung.
3) Siehe es als Projekt - ein Experiment
Laut einem der führenden Experten auf dem Gebiet der Gewohnheiten dauert es etwa 66 Tage, bis sich eine neue Gewohnheit im Leben etabliert hat.
Das sind etwas mehr als 2 Monate. 2 Monate, um aktiv eine neue Gewohnheit aufzubauen, um dann den Rest des Lebens davon zu profitieren?
Das klingt für mich nach einem fairen Deal.
Ein Deal, dem man eine Chance geben kann. Mir hilft es, diese Chance als Experiment zu sehen. Denn ich probiere etwas Neues aus und mein Leben hängt nicht davon ab.
Aus einem Experiment kann ein Projekt entstehen. Der Projektleiter in mir kann dann einen Plan bauen.
Ein Projekt besteht meistens aus 4 Phasen
- Initiierung (das ist dein Motiv)
- Planung
- Ausführung
- Abschluss (Reflektieren)
Kannst du dir das vorstellen? 66 Tage für eine bessere Zukunft investieren.
4)Schreibe dir alles auf
Ich habe die Erfahrung gemacht, nicht nur mit neuen Gewohnheiten, sondern generell mit neuen Ideen, dass auf Papier alles viel klarer wird. Man hat etwas Greifbares.
Vor allem, wenn du daraus ein Projekt machst und die einzelnen Schritte aufschreibst.
5) Es geht um das große Bild und nicht das tägliche Tun
Wenn ein Tag nicht klappt, ist das nicht das Ende der Welt. Man muss auch nicht wieder von vorne anfangen.
Akzeptiere, dass es passiert ist, und morgen geht es weiter.
Eine Gewohnheit muss auch nicht jeden Tag stattfinden. Ich mache seit Anfang des Jahres 4x die Woche Sport. Es gibt 1-2 Wochen, in denen es 3x klappt, in anderen 5 oder 6x.
Würde ich es trotzdem als Gewohnheit bezeichnen? Ja, auf jeden Fall!
Mit diesem selbstgebastelten Tracker markiere ich meine Ergebnisse:
Ich habe eine etwas professionellere Version erstellt und stelle sie hier zum kostenlosen Download zur Verfügung:
6) Sei geduldig und halte dich an dein Tempo
Wir wollen unseren Fortschritt schwarz auf weiß sehen. Ein Tracker ist dafür das optimale Werkzeug. Oft sind wir in unserem Kopf entweder zu optimistisch oder zu pessimistisch. Wenn du aber deine Leistung aufschreibst, gibt es keine Diskussionen mehr - entweder du bist auf dem richtigen Weg oder nicht.
Welche weiteren Vorteile hat ein Gewohnheitstracker?
- Es erinnert dich zu Handeln
- Es motiviert dich weiterzumachen
- Es stellt eine sofortige Zufriedenheit dar
7) Gewohnheiten kontinuierlich minimal steigern
“Success is a few simple disciplines, practiced every day; while failure is simply a few errors in judgment, repeated every day.” ~ Jim Rohn
Ich liebe das Beispiel der täglichen Verbesserung um 1 %. Minimale Verbesserungen summieren sich erstaunlich schnell. Das Gleiche gilt für Verschlechterungen um ein Prozent.
Deshalb ist es besser, klein anzufangen und sich kontinuierlich zu verbessern, als gleich am Anfang etwas Erstaunliches zu erreichen. Mit der Zeit steigen die Willenskraft und die Motivation, was es leichter macht, Gewohnheiten dauerhaft beizubehalten.
Das sind die wichtigsten Mindset-Tipps, die ich in Bezug auf Gewohnheiten kenne und die mir beim Erlernen neuer Gewohnheiten geholfen haben.
Jetzt möchte ich direkt in 3 Tipps, die die Umsetzung von Gewohnheiten erleichtern:
1) Gewohnheit an einer Tätigkeit knüpfen
Das kommt dir sicher bekannt vor: Musik hören und dabei Laufen oder Abwaschen.
Es gibt Aktivitäten, die keine kognitiven Fähigkeiten erfordern, aber sehr hilfreich für die Gesundheit, zum Abschalten und zum Stressabbau sind.
Drei einfache sind: Spazieren gehen, ins Fitnessstudio gehen und Fahrrad fahren. Vielleicht magst du auch Podcasts, Hörbücher oder Musik hören.
Angenommen, du möchtest jeden Tag 20 Minuten spazieren gehen und du hörst gerne Podcasts. Dann kannst du dir einen 20-minütigen Podcast aussuchen und ihn während deines Spaziergangs anhören.
Wie heißt es so schön: “Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen”.
Das gilt für alles, was ohne Nachdenken erledigt werden kann.
2) Belohnungen planen
Wir lieben Belohnungen. Wir tun Dinge lieber, wenn wir wissen, dass am Ende eine Belohnung auf uns wartet.
Schreibe dir auf, was die Belohnung ist, wenn du deine neue Gewohnheit beibehalten hast.
Ein Beispiel: Wenn du in einer Woche 4 Mal trainiert hast, belohnst du dich am Wochenende mit einer Pizza. Oder nach 12 Monaten erfolgreichem Sparen gönnt man sich jeden Monat ein Wellnesswochenende.
Es ist egal, was es ist. Hauptsache, es motiviert dich.
3) Klein schlägt groß
Mache es so einfach, dass du nicht Nein sagen kannst.
Oft höre ich: “Mir fehlt die Motivation”. Motivation hat mit Willenskraft zu tun und die kann man trainieren. Aber natürlich ist es auch eine Frage der Gewohnheit. Nach dem Aufstehen gleich ein Glas Wasser trinken, statt 20 Min. zu meditieren.
Wenn du 20 Minuten meditieren willst, kannst du es dir einfach machen und mit 1-2 Minuten anfangen.
Das Erlernen einer neuen Gewohnheit hängt vom Umfang ab. Jede Gewohnheit ist einfach, aber je nach Umfang wird es leichter oder schwerer.
Was zu tun, wenn es mal nicht klappt
Früher oder später wird jede Gewohnheit unterbrochen. Das ist auch gut so, denn es muss nicht perfekt sein.
Eine hilfreiche Faustregel ist, nicht zweimal hintereinander zu fehlen.
Wenn du in einer Woche statt 4x nur 3x trainiert hast, ist das in Ordnung, denn in der nächsten Woche wirst du wieder auf 4x kommen.
James Clear schreibt in seinem Buch “Die 1%-Methode”:
“Einmal versäumen ist Zufall, zweimal versäumen ist der Beginn einer neuen Gewohnheit”.
Wie du wahrscheinlich beim Lesen gemerkt hast, überschneiden sich die Mindestpunkte mit den Tipps. Das ist auch gut so, denn beide sind für den Erfolg notwendig.
Nun wünsche ich dir viel Erfolg mit deinen neuen Gewohnheiten und bis nächste Woche.
Euer Ferenc
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