Dieser Artikel zeigt dir die 6 häufigsten Gründe für das Scheitern an neuen Gewohnheiten. Wenn du schon öfter an neuen Gewohnheiten gescheitert bist und dich fragst, warum das so ist, dann ist dieser Artikel genau das Richtige für dich.
Let's start!
„Deine Gewohnheiten formen dein Selbstbild. Dein Selbstbild wiederum bestimmt deine Handlungen und damit den Verlauf deines Lebens.“ ~ James Clear
Die folgende Erklärung hat mir gezeigt, wie wichtig Gewohnheiten für uns Menschen sind.
Der natürliche Körpermechanismus ist dafür da, um unser Überleben zu sichern. Dieser Mechanismus besteht aus Automatismen. Das sind unsere Gewohnheiten. Automatismen sind da, um Energie zu sparen, um nicht über jede Handlung nachdenken zu müssen. Dabei unterscheidet unser Mechanismus nicht, ob die Automatismen gut oder schlecht für uns sind. Er führt sie einfach aus, weil es am wenigsten Energie kostet.
Die Veränderung von Automatismen (Gewohnheiten) erfordert also zu Beginn Energie und aktive Lenkung. Bis eine neue Gewohnheit zum neuen Automatismus wird und vom Mechanismus ohne Energieaufwand ausgeführt wird.
Alles ist entweder Denk- oder Verhaltensgewohnheit. Die Arbeit, die du machst, wie du lerns, die Art, wie du mit Menschen sprichst, was du isst etc.
Wie James Clear im obigen Satz beschreibt, sind deine Gewohnheiten das Ergebnis deines Selbstbildes. Dein Selbstbild ist das, was du über dich selbst denkst und wie du dich in der Welt siehst.
Erfolgscoaches verwenden gerne folgende Formel: Wenn dein Leben aus guten Gewohnheiten besteht, wirst du ein gutes Leben führen. Wenn es aus schlechten Gewohnheiten besteht, wirst du ein schlechtes Leben führen.
Jetzt lasst uns die Endgegner neuer Gewohnheiten anschauen:
1) Dein Motiv ist nicht stark genug
Ich hatte über Gewohnheiten der erfolgreichen Menschen gelesen und, wie früh aufstehen, für viele eine Gewohnheit geworden ist. Also habe ich mir auch vorgenommen, um 5 Uhr morgens aufzustehen - wie die Großen.
Aus dem Nichts - nur weil das erfolgreiche Menschen so machen. Ihr könnt euch vorstellen, was daraus geworden ist… nichts.
Denn ich hatte außer "erfolgreichen Menschen machen das so” keine anderen Argumente dafür - in Wirklichkeit, war es mir einfach nicht wichtig genug.
Auf der anderen Seite habe ich vor 4 Monaten vorgenommen, Blogartikel zu schreiben, täglich 1 Std. dafür zu investieren und jeden Samstag einen neuen Artikel zu veröffentlichen.
Ich wollte mein Wissen und Erfahrung zur Verfügung stellen und gleichzeitig das Wissen zu bestimmten Themen vertiefen. Ich möchte meinen Beitrag in der Welt leisten.
Das klappt sehr gut - ich hatte ein starkes Motiv und einen Plan.
Wenn du in deinem Leben etwas wirklich willst, dann schaffst du es auch.
2) Es gibt keine sofortige Belohnung
Forscher haben herausgefunden, dass, wenn wir zwischen einer Belohnung in der Zukunft und einer sofortigen Belohnung wählen müssen, die sofortige Belohnung viel höher bewertet wird als die zukünftige.
Deshalb ist das Scrollen auf dem Handy so süchtig und verlockend, weil es sofort Glückshormone freisetzt, während drei Monate im Fitnessstudio, um abzunehmen, weniger verlockend sind.
Gleichzeitig gibt es hier noch eine Gefahr der optimalen Zukunft. Stellen wir uns einen Abend vor, an dem wir einen Hühnersalat zubereiten wollten, um uns gesund zu ernähren. Nun ist es schon 19.45 Uhr und wir sind müde. Da fällt uns ein, dass wir noch Tiefkühlpizza haben. Was schlägt unser Kopf vor?
“Pizza! Salat essen ich morgen.”
Wenn wir in dem Moment noch denken, “ab morgen esse ich wieder gesund”, dann ist das für den Kopf richtig. Er denkt, du tust es wirklich. Du freust dich und isst eine Pizza zum Abendessen.
Es ist wichtig, diesen menschlichen Mechanismus zu kennen. Aber wenn man in Punkt 1 ein gutes Motiv gesetzt hat, hat man schon die halbe Arbeit getan.
Ich will das nicht weiter ausführen, aber es gibt ein bekanntes Experiment mit Kindern und Marshmallows. Ich habe es am Ende vom Artikel verlinkt.
3) Der Kopf ist zu aktiv
2 buddhistische Weisheiten verdeutlichen diesen Punkt:
- “Nicht darüber nachdenken ist die halbe Miete.”
- “Es ist viel schwerer darüber nachzudenken, als es zu tun.”
Manchmal denken wir einfach zu viel über etwas nach. Um beim Beispiel des Hühnersalats zu bleiben: Das Nachdenken über die Pizza im Ofen oder die Zubereitung einer gesunden Mahlzeit hat uns mehr Energie gekostet, als den Salat zuzubereiten.
Motivation beginnt mit dem ersten Schritt. Sobald wir im Tun sind, läuft es. Wenn die Argumente da sind, lass sie da.
4) Du willst eine Gewohnheit nur weghaben
Ich höre oft, dass die Leute Gewohnheiten einfach loswerden wollen.
- Ich möchte nicht mehr Rauchen
- Ich möchte nicht mehr übergewichtig sein
- Ich möchte nicht mehr so negativ denken
“Ich möchte nicht mehr” setzt dich in eine Opfrerrolle. Du sagst, dass du etwas nicht willst, doch gleichzeitig sagst du auch, “ich bin schlecht, weil ich XY tue”.
Frage dich lieber: Was willst du stattdessen?
Jemand, der morgens nach dem Aufstehen als Erstes eine Zigarette raucht, muss wissen, was er stattdessen als Erstes tun will.
Mir hilft das vorzustellen, dass Gewohnheiten wie Programme sind, die wir per DVD in unserem Supercomputer (Verstand) einstecken. Irgendwann laufen sie automatisch ab. Deshalb ist es bei neuen Gewohnheiten wichtig zu definieren, welche alte DVD ausgetauscht werden soll?
Auch bei negativen Gedanken - was will ich stattdessen? Positiv, wohlwollend oder nachsichtig denken?
Entscheide dich für etwas. Wenn es nicht funktioniert, ändere es wieder.
5) Zuerst die Gewohnheit, dann die Perfektion
Umsetzung schlägt Motivation.
Gewohnheiten scheitern auch oft daran, dass wir hohe Erwartungen an uns selbst stellen.
Ich habe mir vor einem halben Jahr vorgenommen, täglich zu meditieren.
5 Min. die ersten 2 Wochen und alle 2 Wochen um 5 Min. steigern, bis ich auf 20 Min. erreiche. Ich wollte immer morgens um 6.50 Uhr meditieren. Aber eines Tages stand ich um 7.45 Uhr auf und sollte 20 Minuten meditieren, musste aber um 8.30 Uhr los. Das hat nicht gepasst und ich habe mich innerlich dafür geärgert, weil ich statt 20 Minuten nur 10 Minuten geschafft habe und das war miserabel, weil das Gefühl der Enttäuschung mich nicht zur Ruhe kommen ließ.
Als ich abends im Bett lag und darüber nachdachte, merkte ich, dass es egal war, denn es ging mir darum, zu meditieren. Nicht die Länge oder die Zeit.
Seitdem meditiere ich jeden Tag 10 bis 15 Minuten, egal wann ich aufstehe.
Es muss nicht perfekt sein, es muss für dich funktionieren.
6) Bewertungen und Leistungsvergleich
Ein letzter Grund für das Scheitern von Gewohnheiten ist das Bewerten und Vergleichen.
Beides sind Denkgewohnheiten, die schnell zu Zweifeln führen können. Wir leben in einer Leistungsgesellschaft. Wir wollen uns von klein auf beweisen, besser sein als die anderen, um Anerkennung zu bekommen.
Bei neuen Gewohnheiten ist das ein großer Nachteil. Denn mit einer neuen Gewohnheit ist es wie in der Schule: Man fängt in der ersten Klasse an, vielleicht sogar im Kindergarten. Auf jeden Fall kannst du dich nicht mit den höheren Klassen vergleichen.
Auf der anderen Seite sind deine Gewohnheiten, dein Weg, dein Kampf. Der Endgegner ist in dir, deshalb ist es sinnlos, von Anfang an zu bewerten oder mit anderen zu vergleichen.
Reflektiere dein bisheriges Leben
Ich möchte dich ermutigen, dir die 6 Gründe in deinem Leben anzuschauen.
- Kannst du dich mit ihnen identifizieren?
- Gab es Zeiten, in denen dich einer der Punkte von neuen Gewohnheiten zurückgehalten hat?
Wenn ja, sei dir dessen bewusst. Es ist nichts Schlimmes daran.
Es zu erkennen ist der erste Schritt zur Besserung.
Das ist der erste Teil von “neue Gewohnheiten”. Im zweiten Teil zeige ich dir, wie du dir neue Gewohnheiten aneignen kannst.
Danke für dein Lesen.
Dein Ferenc
PS: Hier noch das Video zum Marshmallow-Experiment.
PS-2: Wenn der Artikel für dich hilfreich war, oder du noch Fragen hast, schreibe mir gerne.
Stay connected